Methodenhandbuch Die eigene Region durch innovative Exkursionen neu entdecken, erleben, erfahren

Hintergrund und Idee

Im Rahmen des Schülerwettbewerbs „Was wäre die Welt ohne unsere Region Südwestfalen?“ der Südwestfalen Agentur GmbH wurden von Schülerinnen und Schülern an weiterführenden Schulen im Jahr 2012 kreative Spielideen für eine zukunftsfähige Region Südwestfalen entwickelt. Der aktuelle SchülerInnenwettbewerb 2013/2014 steht unter dem Motto „Die eigene Region neu entdecken, erleben, erfahren“. Beide Wettbewerbe wurden vom Arbeitsbereich Geographiedidaktik des Geographischen Instituts der Ruhr-Universität Bochum mit didaktischem Know-how und ausgewählten Begleitmaterialien unterstützt. Daraus entstand die Idee, die entwickelten methodischen Ansätze Lehrerinnen und Lehrern der Region gesondert zur Verfügung zu stellen. Diese Idee wurde nun mit dem Methodenhandbuch umgesetzt.

„Südwestfalen 360° – die eigene Region neu entdecken, erleben, erfahren“ möchte zum einen dazu animieren, einen ‚gewandelten‘ Blick auf die Region Südwestfalen zu werfen. Zum anderen hoffen wir, durch die vorgestellten Methoden und ihre beispielhafte Konkretisierung einige neue Ideen und Impulse für die Gestaltung des Unterrichts überhaupt anzubieten.


Aufbau des Methodenhandbuchs

Im Zentrum stehen ausgewählte Methoden, die im Rahmen eines „Methodensteckbriefs“ kurz und prägnant vorgestellt werden. Neben einer Beschreibung der Methode, zentralen Zielsetzungen, benötigter Materialien und Zeit für die Durchführung sowie Informationen zur didaktischen Verortung, Vorbereitung, Durchführung und Reflexion finden sich hier auch Angaben zu zentralen Kompetenzbereichen, wie sie durch die „Bildungsstandards im Fach Geographie“ der Deutschen Gesellschaft für Geographie (DGfG 2012) definiert werden. Die vorgestellten methodischen Ansätze werden dabei auch auf die „vier Dimensionen der Raumwahrnehmung“ bezogen.

Wir hoffen, damit eine sinnvolle Unterstützung für die praktische Unterrichtsgestaltung „vor Ort“ anbieten zu können, und wünschen Ihnen bei der Lektüre viel Vergnügen und kreative Ideen!

Nachfolgend erhalten Sie eine Übersicht über die Methoden, die in den Schülerwettbewerben „Was wäre die Welt ohne unsere Region Südwestfalen?“  (2012)  und  „Die eigene Region neu entdecken, erleben, erfahren“ (2013/2014) entstanden sind. Klicken Sie auf den jeweiligen Karten auf "Details", um weiterführende Informationen zu erhalten.


 

Methode: Videodreh

Die Schülerinnen und Schüler sollen mit Hilfe eines Drehbuches ein Kurzvideo planen und dieses technisch umsetzen.

Methode: Streifenkartierung

Die Schülerinnen und Schüler erstellen entlang eines Streckenverlaufs eine vereinfachte Kartenform, bei welcher sie Informationen filtern und diese anschließend graphisch anhand ihrer eigener Beobachtungen sowie möglicher zusätzlicher Informationen darstellen.

Methode: Spurensuche

Die Schülerinnen und Schüler begeben sich in einem festgelegten Raum auf die Suche nach Spuren von Phänomenen und Prozessen, mit deren Hilfe sie eine übergeordnete Leitfrage/ Problemstellung beantworten können.

Methode: Rollenexkursion

Die Schülerinnen und Schüler erkunden einen Raum aus der Sicht einer fiktiven Person und filtern die für ihre Rolle wichtigen Informationen heraus. Im Anschluss daran entwerfen und diskutieren sie mit ihren Klassenkameraden die spezifischen Handlungsoptionen ihres Rollenakteurs.

Methode: Mysterie

Die Schülerinnen und Schüler lernen anhand einer scheinbar rätselhaften Leitfrage zu einem Fallbeispiel systematisch mit unterschiedlichen Informationen aller Art umzugehen, gezielt nach Zusammenhängen zu suchen sowie Aussagen zu gewichten.

Methode: Mental Map

Die Schülerinnen und Schüler zeichnen auf der Basis ihrer eigenen Raumvorstellungen eine Mental Map und visualisieren so ihre "Landkarte im Kopf", die sie aufgrund individueller Raumwahrnehmung und Gefühlslage konstruiert haben.

Methode: Lebendiges Diagramm

Die Schülerinnen und Schüler setzen fiktive Aussagen mit Statistiken oder Daten in Beziehung, um die Inhalte der Statistiken bzw. Daten zu vertiefen.

Methode: Lebendige Karte

Mit Hilfe einer topographischen Karte und fiktiven Aussagen machen sich die Schülerinnen und Schüler ein mentales Bild vom dargestellten Gebiet.

Methode: Kartierung

Die Schülerinnen und Schüler visualisieren räumliche Erscheinungen und können anhand dessen Raumstrukturen erkennen und analysieren.

Methode: Fantasiereise

Die Schülerinnen und Schüler begeben sich in eine realitätsnahe oder -ferne Ideenwelt und bereisen mit ihrer eigenen Vorstellungskraft in Gedanken den Raum, der ihnen von der Lehrkraft beschrieben wird.

Methode: Expertengespräch

Die Schülerinnen und Schüler befragen einen Experten zu einem Sachgebiet, nachdem sie sich im Vorfeld intensiv mit einer bestimmten Thematik auseinandergesetzt haben.

Methode: Digitale Raumerkundung

Die Schülerinnen und Schüler erkunden computergestützt einen Raum und halten ihre Arbeitsergebnisse fest. Als Medium für die digitale Raumerkundung kann z. B. "Google Earth" genutzt werden.

Methode: Digitale Exkursionsaufbereitung

Die Schülerinnen und Schülerbereiten digital mit Hilfe eines Programmes wie "Adobe Presenter" ihre Exkursionsergebnisse auf, damit diese in den folgenden Unterrichtsstunden präsentiert werden können.

Methode: Betriebserkundung

Die Schülerinnen und Schüler erkunden einen Betrieb, nachdem sie sich im Vorfeld intensiv mit diesem auseinandergesetzt und gemeinsam Leitfragen entwickelt haben.

Methode: Gruppenpuzzle

Form der Gruppenarbeit, bei welcher durch eigenständiges Lernen und Lehren in Experten- und Stammgruppen ein komplexes Thema umfangreich bearbeitet wird.

Methode: Geocaching

Beim Geocaching werden mit Hilfe von GPS-Geräten Standorte im Gelände aufgesucht. Somit stellt diese Methode quasi eine digitale Form der Schnitzeljagd dar.

Methode: Fotomapping

Mit Hilfe einer topographischen Karte und von Fotos erarbeiten die Schülerinnen und Schüler die Grobgliederung einer Stadt.

Methode: Planen und Entscheiden

Die Schülerinnen und Schüler planen für eine fiktive Familie anhand bestimmter Kriterien einen Umzug und entscheiden sich für einen neuen Wohnort.

Methode: Bildinterpretation

Die Schülerinnen und Schüler interpretieren eine Bildquelle, indem sie theoriegeleitet das Bild analysieren und hieraus Fragen für den weiteren Unterricht eigenständig ableiten.

Methode: Fotostreifzug

Die Schülerinnen und Schüler sammeln Beobachtungen und Wahrnehmungen ihrer Lebenswelt und halten diese mit Hilfe eines Fotoapparats fest.

Methode: Kartenerstellung

Aus selbstständig erarbeiteten Informationen über ein Raumbeispiel stellen die Schülerinnen und Schüler eigenständig eine aufgabenbezogene thematische Karte her.